Sitzung: 11.12.2019 Ausschuss für Planung, Umwelt- u. Klimaschutz
Vorlage: 090/2019
Dipl.Kfr.
Nerkamp stellt die wesentlichen Änderungen im Entwurf der Haushaltssatzung für
das Jahr 2020 vor.
Ratsmitglied
Folker stellt eine Frage zum Ansatz für städtebauliche Konzepte in Höhe von
70.000,- Euro für 2020.
Gemeindeverwaltungsrat
Reher gibt an, dass in diesem Ansatz noch keine Mittel für die Umsetzung der
Maßnahmen aus dem Gemeindeentwicklungskonzeptes enthalten seien. Der Ansatz sei
sehr flexibel, es stecke noch kein bestimmtes Projekt dahinter.
Ratsmitglied
Stelthove bemängelt, dass der Ansatz für die Planung neuer Bau/-Gewerbegebiete
in Höhe von 100.000,- Euro zu hoch angesetzt sei. Man solle die Ausarbeitung
des Gemeindeentwicklungskonzeptes abwarten. Der Ansatz für Innenentwicklung
etc. läge nur bei 70.000,- Euro. Hier müsse mehr umgesetzt werden.
Ratsmitglied
Folker erklärt, dass in Alverskirchen im
Gewerbegebiet Handlungsbedarf bestehe. Für die CDU-Fraktion sei dieser Posten
sehr wichtig. Bei einer Kürzung würde der Handlungsspielraum eingeschränkt.
Bürgermeister
Seidel gibt an, dass die Tendenz im Gemeindeentwicklungskonzept auch zu
weiteren Gewerbegebieten gehe. Der Bedarf sei da.
Ratsmitglied
Friedrich sagt, dass alle Planungsgelder sehr wichtig seien, um handlungsfähig
zu bleiben, allerdings müsse das Gemeindeentwicklungskonzept erst fertig
gestellt werden.
Da
sich keine weiteren Fragen ergeben, stellt Ratsmitglied Dr. Hamann seine Anträge
zur Haushaltsberatung vor:
1. Antrag
Blockheizkraftwerk für das Baugebiet
Bergkamp III
Ratsmitglied
Dr. Hamann beantragt die Änderung des Antrages in „Planungskosten für
zukünftige Baugebiete für alternative Energieformen“. Es solle ein Fachplaner
hinzugezogen werden, der die neuen Baugebiete daraufhin untersuche.
Ratsmitglied
Folker gibt an, dass geprüft werden solle, welche Energieformen bei den neuen
Baugebieten möglich seien.
Bürgermeister
Seidel erklärt, dass die Planungskosten für ein BHKW oder Nutzung der Nahwärme
schwer zu ermitteln seien. Man solle hier am Ort bleiben und das Gespräch mit
den Gemeindewerken führen. Die Lösungen solle man gemeinsam suchen, ohne einen
konkreten Ansatz im Haushalt bilden zu müssen.
Dipl.
Kfr. Nerkamp sagt, man könne die weiteren Planungskosten für die Prüfung der
alternativen Energieformen aus dem Ansatz „Planung neue Bau/-Gewerbegebiete
100.000,- Euro“ decken.
Gemeindeverwaltungsrat
Reher berichtet, dass laut Mitteilung der Gemeindewerke im letzten Baugebiet
ca. 60 % der Haushalte mit Gas und die übrigen 40 % der Haushalte mit sonstigen
Energieformen versorgt seien. Innerhalb des Produktes seien die Ausgaben deckungsfähig.
Ratsmitglied
Stelthove stellt klar, dass dieser Antrag richtig und auch sehr wichtig sei. Je
nach Energieform könne der Eigentümer eventuelle einen Raum (Heizung) sparen
und anderweitig nutzen. Die Kosten für die Planung sollten aus dem Ansatz
100.000,- Euro kommen.
Da
es keine weiteren Wortmeldungen zu diesem Antrag gibt, ergeht auf Vorschlag des
Vorsitzenden Boekhoff folgender
Beschluss:
Planungskosten
für alternative Energieformen für künftige Baugebiete sollen aus dem Produkt
09.01.01 (Ansatz 100.000,- Euro für 2020) genommen werden.
Abstimmung: einstimmig
2. Antrag
Einstellung von finanziellen Mitteln für
die Planung und Durchführung von Maßnahmen als Ergebnis des
Gemeindeentwicklungskonzeptes für Everswinkel und Alverskirchen.
Ratsmitglied
Dr. Hamann erläutert den Antrag der SPD-Fraktion. Nach der Fertigstellung des
Gemeindeentwicklungskonzeptes sollte nahtlos begonnen werden.
Man
solle keine Zeit verschwenden, die Gemeinde müsse handlungsfähig sein.
Bürgermeister
Seidel gibt an, dass das Gemeindeentwicklungskonzept noch nicht einmal auf
Papier geschrieben sei, es gebe nur grobe Vorstellungen, wie es aussehen
könnte. Umsetzungen aus dem Konzept seien erst nach einigen Gesprächen möglich.
Es könne nicht alles auf einmal umgesetzt werden. Es müsse für die Verwaltung
auch leistbar sein. Die Mittel, die im Haushalt stünden, würden für die ersten
Umsetzungen ausreichen. Hierbei müsse man Prioritäten setzen.
Dipl.Kfr.
Nerkamp sagt, dass größere Maßnahmen aus dem Gemeindeentwicklungskonzept nur
über Förderprogramme möglich seien, dementsprechend würden sich die Maßnahmen
hinziehen.
Ratsmitglied
Dr. Hamann erwidert, dass ihm klar sei, dass Förderanträge Zeit bräuchten. Man
solle sich durch Planungsbüros helfen lassen.
Dipl.Kfr.
Nerkamp sagt, dass in 2020 noch keine größeren Maßnahmen geplant seien. Erste
Mittel könnten aus dem Produkt 09.01.01 für städtebauliche Konzepte zur
Verfügung gestellt werden.
Beschluss:
Erste
Maßnahmen aus dem Gemeindeentwicklungskonzept werden über das Produkt 09.01.01
mitfinanziert.
Abstimmung:
einstimmig
3. Antrag
Prüfauftrag zur Ermittlung der Kosten
für eine 6-monatige Probezeit, um einen Tarifpreis zwischen Alverskirchen und
Everswinkel entsprechend dem RVM Inseltarif oder dem Bürgerbustarif zu
ermöglichen.
Ratsmitglied
Dr. Hamann erläutert den Antrag der SPD-Fraktion.
Bürgermeister
Seidel berichtet, dass zurzeit ein Tarifgutachten vorliege. Es sei davon
auszugehen, dass der Preis für das 9-Uhr Tagesticket vom 01.08.2020 bis zum
31.07.2021 stark gesenkt werde. Dies stehe am 13.12.2019 im Kreistag zum
Beschluss an. Auch die anderen Münsterlandkreise werden das so beschließen. Ein
9-Uhr Tagesticket koste jetzt 4,70 Euro, nach der Preissenkung im nächsten Jahr
läge der Ticketpreis bei 3,40 Euro (Preisstufe M1).
Gemeindeamtmann
Rehfeld erläutert die Kosten, die auf die Gemeinde Everswinkel zukommen würden,
wenn eine 6-monatige Probezeit durchgeführt würde. Im Durchschnitt gehe man von
20 Personen/Tickets, 2,50 € Durchschnittspreis und 300 Werktage aus. Das wären
15.000,-Euro im Jahr, bei einer 6-monatigen Probezeit lägen die Kosten bei
7.500,- Euro.
Bürgermeister
Seidel bemerkt, dass die Zusammenarbeit mit der RVM gut laufe. Die Bereitschaft
zur Unterstützung sei vorhanden.
Ratsmitglied
Friedrich findet den Antrag sehr gut. Bei einer 6-monatigen Probezeit könne man
erkennen, ob das Angebot genutzt würde. Er gehe jedoch von wenigen
Einzelfahrkarten aus. Die Testphase für ca. 7.500,- Euro solle ausprobiert
werden.
Bürgermeister
Seidel merkt an, dass der Kreis Warendorf beim Ausgleich der Kosten für das
9-Uhr Ticket in Vorleistung gehen werde. Bei der 6-monatigen Probezeit werde
die Gemeinde die Kosten tragen müssen.
Ratsmitglied
Friedrich merkt an, dass diese Probezeit am besten in den Wintermonaten
durchgeführt werden solle. Aufgrund der Witterung würde der Bus in der kalten
Jahreszeit häufiger genutzt.
Ratsmitglied
Dr. Hamann merkt an, das so eine Aktion viel Werbung benötige, damit möglichst
viele Bürger davon erfahren.
Beschluss:
In
dem Produkt ÖPNV 12.02.01 werden zusätzlich 7.500,- Euro für die Kosten der
6-monatigen Probezeit eingestellt zum Ausgleich der Mindereinnahmen bei der
RVM.
Abstimmung:
einstimmig
4. Antrag
Antrag auf Einrichtung einer
Mitfahrerbank
Ratsmitglied
Dr. Hamann zieht diesen Antrag wieder zurück.
5. Antrag
Kompensationsflächen und Maßnahmen zum
Erwerb von Ökopunkten vorrangig nur noch auf Flächen der Gemeinde Everswinkel
Ratsmitglied
Dr. Hamann erläutert seinen Antrag.
Ratsmitglied
Folker findet den Leitsatz gut. Sollte es aber in Everswinkel keine Flächen
mehr geben, dann müsse man außerhalb tätig werden.
Dipl.Kfr.
Nerkamp berichtet, dass es bei der letzten Ausschreibung der Ökopunkte mehr als
nur einen Bewerber gegeben habe. Es werde das wirtschaftlichste Angebot
genommen. Das Interesse der Landwirte sei gestiegen. Man sei bemüht, Flächen in
der Ortslage umzusetzen.
Gemeindeverwaltungsrat
Reher merkt an, dass bisher für eigene Baumaßnahmen nur Ausgleichsflächen in
Everswinkel in Anspruch genommen worden seien. Bei externen Vorhabenträgern
müsse z.B. bei Windenergieanlagen aber in der Regel beim Kreis Warendorf
abgelöst werden.
Ratsmitglied
Dr. Hamann zieht den Antrag wieder zurück, er halte den Beschluss nicht für
notwendig, da der Antragsinhalt so schon gelebt werde.
6. Antrag
Maßnahmen zur Unterstützung von
Insekten, sowie Installation von Futterkästen/-stellen zur Unterstützung von
Vögeln innerhalb des Gemeindegebietes
Ratsmitglied
Dr. Hamann stellt seinen Antrag vor.
Ratsmitglied
Folker gibt an, dass der Aufwand zur Umsetzung des Antrages zu hoch sei. Im
Planungsausschuss vom 26.09.2019 sei bereits der Anlage von weiteren
Blühstreifen und das Anbringen von Nistkästen zugestimmt worden. Weitere
Maßnahmen seien durch den Bauhof nicht leistbar.
Ratsmitglied
Thiemann bittet darum, bei den Blühstreifen darauf zu achten, was gesät werde.
Ratsmitglied
Stelthove merkt an, dass das Anbringen der Futterkästen und die Erstellung von
Blühstreifen kontraproduktiv seien. Die Blühstreifen dienten als Nahrung für
die Insekten, diese wiederum würden von den Vögeln gefressen. Man solle an die
Bevölkerung appellieren, weniger Steingärten zu errichten. Stattdessen sollten
die Vorgärten mit heimischen Pflanzen bestückt werden.
Ratsmitglied
Friedrich tut sich sehr schwer mit diesem Antrag. Es werde bisher schon sehr
viel gemacht. Man könne nicht immer sagen, was sinnvoll sei und was nicht. Die
Erstellung einer Prioritätenliste sei sicher hilfreich. Die Vorbereitungszeit
für den Antrag sei zu kurz.
Ratsmitglied
Dr. Hamann bittet darum, die Bevölkerung mitzunehmen, indem man eine
Veranstaltung im öffentlichen Rahmen plane.
Bürgermeister
Seidel erklärt, dass Herr Schumacher bereits sehr viel zu diesem Thema gemacht
habe. Er werde es auf dem kurzen Dienstweg erneut an Herrn Schumacher
weitergeben.
Ratsmitglied
Dr. Hamann nimmt diesen Antrag zurück.
7. Antrag
Bonus für Strombezieher die ihren
Stromverbrauch um mehr als 10% innerhalb von zwei Jahresabrechnungen gesenkt
haben.
8. Antrag
Prüfauftrag zur Ermittlung wie die
Kommune dazu beitragen kann, starke Energieverbrauer bei den Haushaltsgeräten
und den Leuchtmitteln gegen solche mit geringerem Energieverbrauch
auszutauschen
Ratsmitglied
Dr. Hamann erläutert die beiden Anträge und schlägt vor, die Anträge 7 und 8
gemeinsam zu diskutieren.
Ratsmitglied
Folker ist gegen die beiden Anträge. Die Tarife seien durch die Stromanbieter
geplant. Die Kontrolle und Umsetzung der Projekte seien nicht umsetzbar und
nicht leistbar.
Ratsmitglied
Friedrich merkt an, das es sicherlich ein richtiger Ansatz sei um Strom zu
sparen. Er könne sich jedoch nicht vorstellen, wie die Umsetzung in der
gesamten Bevölkerung erfolgen sollte. Das Austauschen von starken
Verbrauchsgeräten und Leuchtmitteln halte er für schwierig. Eventuell sei dies
eine Aufgabe/Anregung für die Gemeindewerke Everswinkel. Bei geplanten
Sanierungsmaßnahmen sollten Bürger auf den Austausch alter „Energiefresser“
hingewiesen werden.
Bürgermeister
Seidel merkt an, dass die Zuständigkeit bei den Gemeindewerken liege.
Ratsmitglied
Stelthove gibt an, dass dies keine kommunale Aufgabe sei. Grundsätzlich sei dieser
Antrag gut. Durch den Austausch der alten Geräte würde der Kunde ja schon Strom
und damit auch Geld sparen. Allerdings werde der Kauf eines E-Autos sehr
positiv angesehen. Jedoch steige dann der Stromverbrauch wieder.
Ratsmitglied
Dr. Hamann sagt, dass es Stromanbieter gebe, die bei Stromreduzierung einen
Bonus verteilten. Er ziehe den Antrag zurück.
Bürgermeister
Seidel gibt beide Anträge an den Geschäftsführer der Gemeindewerke weiter.
9. Antrag
Ausstattung des Mitmachmuseums mit
Internetzugang über WLAN-Router und LAN-Anschlüsse
Ratsmitglied
Dr. Hamann erläutert seinen Antrag.
Auf
die Frage von Ratsmitglied Dr. Hamann, warum es im Mitmachmuseum kein Telefon
gebe, antwortet Bürgermeister Seidel, dass bisher noch kein Bedarf angemeldet
worden sei.
Ratsmitglied
Dr. Hamann bemängelt, dass man auch dort erreichbar sein sollte.
Bürgermeister
Seidel weist darauf hin, dass im Außenbereich der weitere Ausbau der Glasfaser
geplant sei.
Ratsmitglied
Folker weist darauf hin, dass der Reitverein Telefon habe, welches kaum genutzt
werde, weil jeder ein Handy besitze. Ein einfaches Handy sei wirtschaftlicher
als ein Telefonanschluss. Man solle auf den Ausbau der Glasfaser warten, dann
hätte man auch vernünftiges Internet.
Beschluss:
Das
Mitmachmuseum soll mit Internetzugang über WLAN-Router und LAN-Anschlüsse
ausgestattet werden.
Abstimmung: 2
Ja-Stimmen
1 Enthaltung
8 Nein-Stimmen
Damit
ist der Antrag abgelehnt.
Nach
der Einbringung der SPD-Anträge wird über den Beschluss der Vorlage abgestimmt.
